Welches ist der beste Ort für ein Leben mit Demenz? Auf diese Frage in einer repräsentativen Studie des Allensbach Instituts aus dem Jahre 2017 gab jeder 5. Befragte einer örtlich nahegelegenen Wohngemeinschaft den Vorzug. 28 Prozent sahen sich im eigenen Zuhause am besten aufgehoben, 18 Prozent entschieden sich für eine vollstationäre Unterbringung im Heim. Jahr für Jahr wächst das Interesse älterer Menschen und ihrer Angehörigen an dieser Wohnform weiter. Rund 3.800 Senioren-Wohngemeinschaften gibt es derzeit in Deutschland – mit etwa 33.300 Mieterinnen und Mietern.
Auch in Wuppertal ist diese steigende Tendenz erkennbar. Das jüngste WG-Beispiel trägt den Titel „Wohnen in Elberfeld“. Dabei handelt es sich um drei ambulant begleitete Wohngemeinschaften in den renovierten Räumen einer ehemaligen Keksfabrik am Hofkamp. Begleitet werden die 24 Mieterinnen und Mieter durch die Talpflege GmbH, einen privaten ambulanten Pflegedienst mit rund 70 Mitarbeitenden. Die WG „Wohnen in Elberfeld“ öffnete im Februar 2020 ihre Tore – direkt zu Beginn der Corona-Pandemie. Ein Jahr später sind 23 von 24 Mieterzimmern belegt. Die Nachfrage ist groß, sagt Talpflege-Geschäftsführer Mark Kleinknecht, der sich freut, dass er dank der Corona-Schnelltests Interessenten wieder durch die Räume führen kann.
Die Hoffnung, dass auch die Angehörigen hier schon bald wieder ein und aus gehen können, ist groß. Sie spielen in WGen eine wichtige Rolle. Angehörige bestimmen gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern über die Tagesstruktur, neue Anschaffungen, die Verwendung des Haushaltsgeldes – einfach alles. Es wird täglich frisch gekocht. Feste werden gefeiert und geplant, Ausflüge unternommen. Die Talpflege ist als begleitender Pflegedienst, der die ambulante Versorgung und die soziale Betreuung im Auftrag der Mietergemeinschaft sicherstellt, in den Räumen lediglich zu Gast.
Für Pflege- und Betreuungskräfte macht diese Trilogie der Verantwortung und Aufgabenteilung, die Wohngemeinschaften grundlegend von vollstationärer Versorgung unterscheidet, das berufliche Arbeiten überaus attraktiv, sagt der Personalentwickler Thomas Sießegger aus Hamburg. Die Mitarbeitenden schätzen die Arbeit im Team und lange, stabile Beziehung zu den Mietern und ihren Angehörigen. Hoch im Kurs stehen die festen, planbaren Arbeitszeiten bei gleichzeitig weitgehend freier Zeiteinteilung. Ein Entscheidungskriterium aber höre er bei Bewerbungen für WG-Jobs immer wieder, so der Personalberater: „In Wohngemeinschaften können wir endlich wieder das tun, was wir in unserem Beruf am liebsten tun: pflegen.“
Hier finden Sie den Artikel über das Thema aus der Wuppertaler Rundschau
01.03.2021
Mark Kleinknecht
Geschäftsführung
Talpflege GmbH
Hofkamp 87
42103 Wuppertal